Diesmal machen wir uns auf zum Steingarten. Das Besondere dieses Steingartens ist, dass er aus drei Abschnitten besteht. Aufgebaut ist er auf drei Muttergesteinen, diese sind Kalkstein, Granodiorit und Serpentinit, in der Mitte ist außerdem ein Habitat gestaltet, das die Bedingungen im Karstfeld nachahmt. Diese sehr unterschiedlichen Teile des Steingartens imitieren die Natur, da durch die Verwitterung ein Boden entsteht, der die Spezifiken der slowenischen Habitate darstellt.
Wie ist der Steingarten entstanden und woraus besteht sein Gerüst?
Mit Cizlakit oder Čizlakit ist die regionale Bezeichnung des magmatischen Gesteins gemeint, das in dem Massiv des Pohorje vorkommt. Es wurde auch zeitweilig in einem Steinbruch als Grünstein abgebaut. Nach Wasili Nikitin handelt es sich um ein Gestein des Typs Gabbro. Der Name entstammt dem Fundort Cezlak, welcher sich in der Gemeinde Slovenska Bistrica am Pohorje-Gebirge in Slowenien befindet. Er liegt vier Kilometer nördlich der Ortschaft Oplotnica auf einer Höhe von etwa 640 m, wo sich auch heute noch seine verlassene Abbaustelle befindet. Es handelt sich um ein festes, grüngraues Gestein, das nach 1900 für Bauzwecke, vor allem aber für Grabsteine verwendet wurde. Seine spezifische Farbe verleiht ihm hauptsächlich das enthaltenen Mineral Augit. Das Gestein ist außerdem von weißen aplitischen Gängen durchzogen. Über Slowenien hinaus gilt sein Vorkommen als ein besonderer geologischer Aufschluss und liegt im östlichen Abschnitt der Periadriatischen Zone.
Der Online-DUDEN definiert den Steingarten als „gärtnerische Anlage, die besonders mit niedrigen alpinen [Polster]Pflanzen bepflanzt und in den Zwischenräumen mit größeren Steinen belegt ist“.
Steingarten à Garten, der die natürliche Umwachsung der Steine nachahmt. Neben Pflanzen findet man hier auch Steine und Felsen. Er ist so zusammengesetzt, dass den Pflanzen, die in der Natur in felsiger, offener und sonniger Lage wachsen, ein entsprechendes Habitat geboten wird. Die meisten Pflanzen wurden von natürlichen Standorten aus Slowenien in den Steingarten gebracht. Einige von ihnen gehören zu geschützten Arten, welche man auf der roten Liste findet.
Die Geologie ist die Wissenschaft von harten, flüssigen und gasartigen Substanzen, aus denen der Planet Erde besteht und bei der Pedologie handelt es sich um die Wissenschaft, welche die Entstehung und Entwicklung von Böden aus Muttergesteinen, sowie die Prozesse im Boden untersucht.
Gesteine sind natürliche Substanzen, die aus vielen winzigen Körnern eines oder mehrerer verschiedener Mineralien bestehen und aus denen sich unser Planet Erde zusammensetzt.
Wie sieht der Weg vom Atom zum Planeten aus?
Die Erde besteht aus dem Erdkern, -mantel und der -kruste. In der äußeren Schicht, Kruste oder Lithosphäre genannt, befinden sich Gesteine in festem Aggregatzustand, aus welchen sich die kontinental- und ozeantektonischen Platten zusammensetzen. Unter der Kruste, im Erdmantel, schmilzt das Gestein aufgrund der hohen Temperaturen erst teilweise und tiefer dann vollkommen. Das geschmolzene Gestein tief unter der Erdoberfläche nennt man Magma.
Aufgrund der langsamen Bewegung der tektonischen Platten auf der Erdoberfläche, die entweder aneinander entlang gleiten, sich aufeinander zu oder voneinander weg bewegen, kommt es in der Kruste zu Rissen, durch welche sich das Magma ihren Weg nach oben bahnt (Vulkane). Solch ein an die Oberfläche gepresstes Magma nennt man Lava.
Was ist ein Vulkan? à Video (Geography Lesson)
Prozesse, die im Inneren der Erde und auf der Oberfläche stattfinden, bewirken die Bildung von Gestein. Die Wege der Entstehung, des Verfalls und der Veränderung von Gestein werden mit einem Gesteinskreislauf beschrieben. Je nach der Entstehung des Gesteins im Gesteinskreislauf werden sie in drei Gruppen eingeordnet: magmatische, sedimentäre und metamorphe Gesteine.
Wie sieht der Gesteinskreislauf aus?
Gesteine, aus denen sich der Steingarten zusammensetzt, sind:
Granodiorit wird zu den magmatischen Gesteinen und unter Plutonite eingeordnet.
Serpentinit ist ein metamorphes und kalkhaltiges biochemisches Sedimentgestein.
Wie sehen die einzelnen Gesteinsarten aus, wie werden sie eingeordnet und über welche Eigenschaften verfügen sie?
Die Entwicklung der Erde begann vor etwa 4,5 Milliarden Jahren. Seitdem hat die Erde verschiedene geologische Zeitabschnitte oder Zeitalter durchlaufen, in denen sie allmählich ihr heutiges Abbild erhielt.
Welche sind die Zeitabschnitte in der geologischen Entwicklung der Erde?
Web-Verbindung à Geologische Zeitskala
Unterschiedliche Gesteine bedeuten unterschiedliche Bodenzusammensetzungen, die bestimmen, welche Pflanzen in einem solchen Gebiet gedeihen können.
Etwas über die Eigenschaften von Böden ...
So testen Sie Ihren Boden -> Video (How to test your soil – texture [sand, silt, clay composition])
Bodentextur nach Gefühl -> Video (Soil texture by feel)
Quelle: (https://www.nrcs.usda.gov/Internet/FSE_MEDIA/nrcs142p2_050352.jpg)
Bild: Bestimmung der Bodenstruktur anhand des Fingertests
Es tauchen mehrmals zwei verschiedene Begriffe „Boden“ und „Erde“ auf, die sich in ihrer Bedeutung unterscheiden.
Wie werden die Begriffe Erde und Boden definiert?
In der deutschen Sprache und im Rahmen des Fachbereichs der Pedologie bezeichnet der Begriff „Erde“ ein aus verwittertem Gestein, organischen Stoffen und Mineralien bestehendes, feinkörniges Gemisch, das einen Teil der Erdoberfläche bildet und die Grundlage des Pflanzenwachstums darstellt, auch „Erdboden“ oder „Erdreich“ genannt.
Einer der grundlegendsten Begriffe in der Pedologie ist „Boden“ (von althochdeutsch 'bodamist"). Es handelt sich um die obere Verwitterungsschicht der Lithosphäre, welche durch Vorgänge der Verwitterung und der Humusbildung entsteht, bei der Einflüsse vieler Geofaktoren zusammenwirken. Durch Verwitterung und andere exogene Prozesse wird die oberste Gesteinsschicht der Erdkruste zerkleinert. Je nach Grad der Verwitterung und den chemischen Eigenschaften des Gesteins entstehen unterschiedliche Bodenarten und Bodenschichten.
Der Steingarten ist aus verschiedenen Böden zusammengesetzt, welche den Pflanzen ein entsprechendes Umfeld bieten, die bestimmte Eigenschaften für ihr Wachstum benötigen.
Im Prozess der Verwitterung zerfällt das Gestein in Minerale, die dann Böden mit unterschiedlichen Eigenschaften bilden. Da Kalksteinmineralien Kalzium enthalten, entsteht so bspw. aus Kalkstein ein Boden mit basischer Reaktion. Auf solchen Böden wachsen kalziphile oder basische Pflanzen.
Einige Pflanzenarten, die im Steingarten des Botanischen Gartens der Universität Maribor auf Kalkstein wachsen …
SLOWENISCHER NAME |
DEUTSCHER NAME |
GATTUNG |
ART |
KURZE BESCHREIBUNG |
BILD |
Dlakavi sleč |
Bewimperte Alpenrose |
Rhododendron |
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Črni teloh |
Schneerose |
Helleborus |
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Spomladanska resa |
Schneeheide |
Erica |
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Kraški šetraj |
Winter-Bohnenkraut |
Satureja |
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Rumeni svišč |
Gelber Enzian |
Gentiana |
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Rušje / Planinski bor |
Bergkiefer |
Pinus |
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Buchananova ježica |
Blaugrünes Stachelnüsschen |
Acaena |
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Žički grobeljnik |
Berg-Steinkraut |
Alyssum |
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Navadna potonika |
Gemeine Pfingstrose |
Paeonia |
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Jerebika |
Vogelbeere |
Sorbus |
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Planinski srobot |
Alpen-Waldrebe |
Clematis |
aus der Familie der Hahnenfußgewächse | ||
Velikonočnica |
Große Kuhschelle |
Pulsatilla |
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Rhododendron (Rhododendron) stammt aus der Familie der Heidekrautgewächse zu welcher ca. 300 Arten zählen. In Europa kennen wir 6 Arten. Es handelt sich um einen immer- oder sommergrünen Strauch oder Baum. Er hat häufig ledrige Blätter und rote, violette, gelbe oder weiße Blüten in traubigen Blütenständen. In den Alpen wachsen die Bewimperte Alpenrose – Rhododendron hirsutum, die auf kalkhaltigem Boden gedeiht und deren Blätter mit langen Härchen bedeckt sind, sowie die Rostblättrige Alpenrose – Rhododendron ferrugineum, die auf Böden ohne Kalkstein gedeiht und deren Blätter auf der Unterseite mit rostroten drüsenartigen Schuppen bedeckt sind. Viele fremde Arten werden als Zierpflanzen kultiviert (Duden, 2002).
ETYMOLOGIE: Das Wort Rhododendron stammt aus dem Griechischen und setzt sich aus rhódon 'Rose' und dendron 'Baum' zusammen.
Helleborus (Nieswurz) stammt aus der Familie der Hahnenfußgewächse. Wir kennen rund 25 Arten von Nieswurzen. Zu finden sind sie in Europa und Zentralasien. Nieswurz ist eine giftige Pflanze mit fußartig geteilten Blättern und rohrartigen Zwischenkurven in der Blüte. Am bekanntesten ist in Slowenien die Schneerose (Helleborus niger), eine 15 bis 30 cm hohe ausdauernde Pflanze. Zu finden ist sie in den Kalkalpen, den Karpaten und den Apenninen. Sie hat weiße, später purpurgefärbte Blüten, die oft schon im Dezember (von Januar bis April) blühen. Sie wird auch als Gartenpflanze verwendet.
INTERESSANTES: Die schwarze und grüne Nieswurz wurde als Medikament bereits in der Antike verwendet, bspw. zum Erbrechen, Beschleunigen der Regelblutung, als Abführmittel, gegen Epilepsie und Manien. Sie enthält Helleborine und Helleborein, dies sind Herzglykoside. Aus dem Wurzelstock der Nieswurz wurde Niespulver hergestellt. Im Mittelalter bedeutete die Nieswurz ein langes Leben und Schutz vor Geistern und Zaubereien. (vgl. Duden, 2002)
Die Geschichte über die Nieswurz in der gleichnamigen slowenischen Erzählung „Črni teloh“ von Avguštin Šabec wurde 1907 im Ljubljanaer „Zvonček“ veröffentlicht. Unter anderem werden dort Kinder beschrieben, die sich immens gefreut haben, als sie im Frühjahr die erste schwarze Nieswurz erblickt haben. Aufgrund ihrer Begeisterung und zu großer Gedankenverlorenheit beim Pflücken, haben die Kinder sogar die Schule verpasst.
ETYMOLOGIE: Nieswurz hat ihren Namen aufgrund des Giftes erhalten, das das Eitern von Wunden verursacht. Früher wurde bei kranken Tieren Nieswurz ins gelochte Ohr eingesetzt. Die Wunde fing an zu eitern und der Eiter ist ausgeflossen. Aufgrund dessen wurde geglaubt, dass das Vieh genesen ist. (vgl. Stramljič Breznik, 2008)
Erica (Heidekräuter) ist eine Gattung aus der Familie der Heidekrautgewächse, zu der ca. 500 Arten zählen. Verbreitet ist sie im südlichen Afrika, einige Arten auch im tropischen Afrika, im Mittelmeerraum (Baumheide) und von den Alpen bis nach Großbritannien (Graue Heide). Heidekräuter sind immergrüne, meist niedrige, dicht verzweigte Sträucher mit Nadelblättern. Heidekräuter haben glockenförmige, krugartige, röhrenförmige oder tablettartige Blüten, die zusammen mehrfach an einem Zweigchen wachsen.
Die Schneeheide – Erica carnea ist ein Zwergstrauch, der in den Alpen und den östlichen Mittelmeerbergen verbreitet ist. Sie ist 15–30 cm hoch. Die Schneeheide hat grüne, nadelförmige Blätter, die jeweils zu viert in Quirlen an den verholzten Stängeln sitzen und einen hellen, knorpeligen umgerollten Rand aufweisen. Sie blüht von Dezember bis April und hat rosa bis hellrote Blüten. (vgl. Duden, 2002)
Satureja (Bohnenkräuter)
Sommer-Bohnenkraut – Satureja hortensis hat weiße bis violette Blüten und linealische bis lanzettliche Blätter. Es stammt aus Südeuropa und dem Nahen Osten und wird als Kochgewürz, vor allem für Bohnengerichte, verwendet.
Winter-Bohnenkraut – Satureja montana ist ein Verwandter des Sommer-Bohnenkrauts und ist ihm sehr ähnlich. Es handelt sich um einen stark verzweigten Halbstrauch, der bis zu 40 cm hoch und zu den Gewürzen eingeordnet wird. Er hat lila oder rosa Blüten, die 7–10 mm groß werden. Heimisch ist er im Mittelmeerraum, aber er wird normalerweise nicht angebaut. Er wächst auch in Slowenien autochthon. (vgl. Duden, 2002)
SYMBOLIK: Das Winter-Bohnenkraut ist ein Symbol für Glück, weil es ein natürliches Aphrodisiakum enthält und zur Stärkung der sexuellen Kraft beiträgt.
INTERESSANTES: Auch in Europa wird der Pflanze die Rolle eines Aphrodisiakums zugeschrieben. Die Wirkung soll darin bestehen, dass Testosteron ausgeschieden wird und zugleich der vorzeitige Samenerguss bei Männern verhindert wird. Es wirkt auch bei Frauen, da dadurch die Durchblutung der Gebärmutter gefördert werden soll, was jedoch in hoher Schwangerschaft nicht empfohlen wird, da es eine Frühgeburt auslösen kann. Deshalb ist Bohnenkraut für Schwangere nicht empfehlenswert.
Gentiana (Enziane) sind eine Pflanzengattung aus der Familie der Enziangewächse mit über 450 Arten. Sie wachsen hauptsächlich in den Bergen der nördlichen Hemisphäre und in den Anden. Enziane wachsen als ein- bis zweijährige oder ausdauernde krautige Pflanzen, mit gegenständigen kahlen Laubblättern und trichter-, glocken- oder tablettförmigen Blüten. In Mitteleuropa gibt es ungefähr 30 Arten, viele stehen unter Schutz:
Ostalpen-Enzian – Gentiana pannonica hat einen 15–60 cm hohen, unverzweigten, hohlen Stängel und große, glockenförmige, leicht purpurne, blaurote oder schwarzrote gepunktete Blüten. Die Blüten sitzen in den oberen Blattachseln oder gehäuft am Stängelende.
Frühlings-Enzian – Gentiana verna hat ein- bis dreinervige Rosetten bildende Grundblätter, mit einzelnen kurzstieligen blauen Blüten und einer langen kelchartigen Röhre.
Gelber Enzian – Gentiana lutea hat unverzweigte, bis zu 2 m hohe, ca. ein Finger breite, hohle Stängel. Die Blätter sind groß, eiförmig mit dicht längsgängigen Adern. Die Blüten sind gelb, fast 2,5 cm lang und an kurzen Stielen. Er hat einen mehrköpfigen Wurzelstock, der bis zu 10 kg wiegen kann.
Lungen-Enzian – Gentiana pneumonanthe ist 15–50 cm hoch. Die Blattspreiten haben eine eilanzettliche bis linealische Form. Die Blüten sind blau und glockenförmig und haben auf der Innenseite grüne Linien.
Schlauch-Enzian – Gentiana utriculosa ist bis zu 25 cm groß, hat einen aufgeblasenen Kelch, die Blüten sind blau und außen grünlich. (vgl. Duden, 2002)
Pinus (Kiefern) ist meist strauchartig mit mehreren Unterarten in den Bergen. Kiefern wachsen von den Pyrenäen über die Alpen bis zum Balkan (im Mittelgebirge von Zentraleuropa). Sie haben eine schwärzliche Rinde und dichte Nadelpaare. Die Zapfen sind fast sitzend und waagerecht oder schief wachsend. Sobald sie reif sind, glänzen sie. Wir kennen vier in verschiedenen Formen vorkommende Unterarten (vgl. Duden, 2002):
Acaena (Stachelnüsschen) ist eine Gattung aus der südlichen Hemisphäre, die mehrere Arten hat. Sie verwachsen zu starken Teppichen.
Eine der Arten ist Acaena microphylla mit kleinen, farnkrautartigen, manchmal bronzefarbenen Blättern. Im Sommer sind die Blütenköpfe knallrot und die Stängel kaum zu erkennen.
Weitere Arten sind: Acaena buchananii, A. caesiiglauca (glauca), A. novae-zelandiae, A. »Purple Carpet« (vgl. Beckett, 1995).
Alyssum (Steinkraut) ist eine Gattung aus der Familie der Kreuzblütengewächse mit etwa 100 Arten, die in Mitteleuropa und dem Mittelmeerraum bis nach Zentralasien weit verbreitet sind. Es sind krautige Pflanzen oder Halbsträucher mit gestielten oder sitzenden Laubblättern in grundständigen Rosetten und einfachen ganzrandigen Blattspreiten. Der Stängel und die Blätter sind oft mit Sternhaaren bedeckt. Die Blüten sind meist gelb mit traubigen Blütenständen. Die Früchte des Steinkrautes sind Zackenschötchen.
Felsen-Steinkraut bzw. Felsen-Steinkresse (alyssum saxatile = Aurinia saxatilis) findet sich oft in Steingärten als Zierpflanze. (vgl. Duden, 2002)
ETYMOLOGIE: Der lateinische Name Alyssum leitet sich vom Wort Iyssa ab, was 'Hundetollwut' bedeutet, das Präfix a- hingegen bedeutet 'gegen Tollwut'.
Paeonia (Pfingstrosen) ist die einzige Gattung der Familie der Pfingstrosengewächse (Paeoniaceae), die mehr als 30 Arten in Europa, Asien und Nordamerika aufweist. Es handelt sich um ausdauernde krautige Pflanzen mit krautigen oder holzigen Stängeln. Die Stängelblätter sind gestielt. Sie blühen weiß, gelb, rosa oder rot. Sie sind eine der beliebtesten Zierpflanzen. Die zwei wichtigsten Arten mit vielen kultivierten Formen sind: (vgl. Duden, 2004)
ETYMOLOGIE: Der botanische Gattungsname Paeonia ist auf das griechische Wort paionia zurückzuführen, das für den Götterarzt Paian und Apollons Spitznamen ’Arzt, Assistent, Retter’ steht. Der griechischen Sage nach heilte der Götterarzt mit Hilfe dieser Pflanze Pluton, den Gott der Unterwelt, nachdem Herakles diesen im Krieg um Pylos verwundet hatte.
SYMBOLIK: Pfingstrosen tauchen bereits in den mittelalterlichen Tafelgemälden auf, da sie in der christlichen Symbolsprache Reichtum, Heil, Heilung und Schönheit symbolisierten. In der chinesischen Gartenkunst symbolisiert die Päonie Reichtum, Liebespfand, ein mit Liebe erfülltes Frauenleben und die Sanftmut Buddhas. Im Allgemeinen symbolisieren sie außerdem Sorge, Wut, Verletzlichkeit, Scham und Schüchternheit.
Sorbus (Vogelbeere, auch Eberesche oder Vogelbeerbaum) ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Mehlbeeren innerhalb der Familie der Rosengewächse (Rosaceae), von welcher es in der nördlichen gemäßigten Zone etwa 100 Arten gibt (acht Arten in Mitteleuropa). Dies sind Bäume oder Sträucher mit ungeteilten oder fiedrigen Blättern. Die Blüten sind klein und weiß. Die Früchte sind klein und ähneln Äpfeln mit roter, brauner, gelber, grüner oder weißer Farbe. Unter die Arten der Gattung Sorbus zählen die Vogelbeere, die Elsbeere und die Echte Mehlbeere. (vgl. Duden, 2002)
ETYMOLOGIE: Der Name Eberesche leitet sich vom spätmhd. eberboum und von Esche ab und rührt daher, dass die Blätter jenen der Eschen ähneln, obwohl keine nähere Verwandtschaft zwischen diesen Baumarten besteht.
Volksetymologische Umdeutung mit Aber im Sinne von ‚falsche, minderwertige Esche‘ (wie in „Aberglaube“ und „Aberwitz“) ist sprachlich und von der Sache her nicht zu vertreten. Es ist eher anzunehmen, dass sich der Name auf den Eber bezieht, da früher die Früchte zur Schweinemast verwendet wurden.
Die Eberesche – als verbreitete Baumart – hat in allen Zeiten dem Menschen ein beliebtes, wohlschmeckendes Nahrungsmittel und Heilmittel geboten. Aus diesem Grund sind viele regional sehr unterschiedliche Wortschöpfungen für diese Baumart entstanden. Das wären: Vogelbär, Blumenesche, Ebschbeere, Zwergesche, Eibschen, Quetsche(n), Queckbeere, Quitsbeere, Kronawetterbeere, Drosselbeere, Vogelbeere, Quitschbeere, Queckenboom.
INTERESSANTES: Bei einigen Völkern, die in Gebieten leben, in denen die Vogelbeere wächst, wird allgemein angenommen, dass die Vogelbeere ein heiliger Baum ist und daher das Verbot vorherrscht, das Vogelbeerenholz als Brennholz zu verwenden. Wenn im Ofen ein Scheit an Vogelbeerenholz brennen würde, würde jemand in der Familie erkranken und nicht gesund werden, bis die Asche des Vogelbeerholzes aus dem Ofen entfernt würde.
Clematis (Waldreben, auch Klematis) ist eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae), von welcher es etwa 300 Arten gibt, die auf der ganzen Welt verbreitet sind. Waldreben sind immergrüne oder laubabwerfende Klettersträucher, auch aufrechte Halbsträucher oder krautige ausdauernde Pflanzen. Die Blätter sind einfach, dreifach oder fiedrig und der Blattstiel umwickelt sich häufig. Sie blühen weiß oder violett. (Duden, 2002)
ETYMOLOGIE: Der wissenschaftliche Gattungsname Clematis leitet sich aus dem lateinischen Wort clematis oder dem griechischen Wort klematis, klematidos, dem Diminutiv von klema, klematos für Sprossachse oder Weinzweig und für den antiken Namen für viele kletternde Pflanzenarten ab.
Pulsatilla (Kuhschellen oder Küchenschellen) ist eine Pflanzengattung in der Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae), von welcher es etwa 30 Arten gibt, die auf der nördlichen Hemisphäre verbreitet sind. Die giftige Gewöhnliche Kuhschelle (Pulsatilla vulgaris) wächst auf Kalkböden und ist stellenweise auch geschützt. Die Blüten sind hellviolett und glockenförmig.
In Slowenien kennen wir die geschützte Große und die Gewöhnliche Kuhschelle (Pulsatilla grandis und vulgaris). (vgl. Duden, 2002)
Die Große Kuhschelle ist eine krautige ausdauernde Pflanze. In Slowenien findet man sie auf steinigen Wiesen unter dem Boč und in Ponikva. Auf der ganzen Pflanze sind 5 bis 10 mm lange Härchen, die in der Sonne silbern glänzen. Die Blüte ist innen blauviolett. Zu Beginn steht die Blüte aufrecht, später hängt sie nach unten und ist etwa 5 cm breit.
INTERESSANTES: Alle Arten der Gattung Pulsatilla enthalten eine Substanz, die entzündungshemmend wirkt, Schmerzen lindert, Blut entgiftet und Hautkrankheiten heilt. Höhere Dosen hingegen sind schädlich!
ETYMOLOGIE: Der botanische Gattungsname leitet sich aus dem lateinischen pulsare für "läuten, schlagen" ab und bezieht sich auf die glockenförmigen Blüten vieler Arten. Sie ist auch unter dem Namen Wolfspfote, Bocksbart, Schlafblume und Hackerkraut bekannt.
Rhododendron hirsutum L. – Bewimperte Alpenrose
Ericaceae – Heidekrautgewächse, Mitteleuropa, Slowenien, Kroatien, Alpen, Bosnien, Frankreich, Italien. Im Steingarten an der Spitze des Kalksteinteils.
BESCHREIBUNG: Die Bewimperte Alpenrose ist ein immergrüner Strauch, der bis zu 1 m hoch wachsen kann. Die jungen Triebe sind haarig. Sie hat elliptisch längliche Blätter, die 2–3 cm lang sind und einen haarigen Rand haben. Die Blätter sind auf beiden Seiten grün und auf der Unterseite befinden sich schuppige Drüsen. An den Zweigen befinden sich köpfig gedrängt die rosafarbenen Blüten in traubigen Blütenständen. Bei der Frucht der Bewimperten Alpenrose handelt es sich um ovale, holzige, fünffächrige wandspaltige Kapselfrüchte. (vgl. Wraber, 2006)
STANDORT: Frischer, an Karbonaten reicher Boden, Zwergkiefer- oder Krummholz, alpine Grannen, auf Felsen, helle Wälder.
VERBREITUNG: Alpen (nicht auf dem Pohorje), Ternowaner Wald (Trnovski gozd), Idria, (Idrija) und Kirchheim (Cerkno), Zasavje, Iški vintgar, Krainer Schneeberg (Snežnik), Wotsch, (Boč), Donatiberg (Donačka gora), Žumberak-Gebirge (Gorjanci), vom unteren Mittelgebirgs- bis zum Hochgebirgsgürtel, niedriger in kalten Schluchten.
BLÜTEZEIT: von Juni bis August
LEBENSFORM & PFLANZENHÖHE: holzige Pflanze, Phanerophyt (verholzende ausdauernde Pflanze, die Sprossen sind mindestens 20 cm über dem Boden, außen ist sie durch Drüsenschuppen geschützt und innen haarig); 30–100 cm.
ANZAHL DER GATTUNGSARTEN IN SLOWENIEN: 3
INTERESSANTES: Die Pflanze ist giftig, weil sie Diterpene Andromedotoxin enthält (vgl. Pintar & Seliškar, 2015).
Helleborus niger L. – Schneerose (genannt meist Christrose oder Schwarze Nieswurz)
kalziphile Pflanze, Familie der Ranunculaceae – Hahnenfußgewächse. Europa, Italien, Slowenien, Kroatien, Frankreich, Tschechische Republik, Kalksteinhügel (vgl. Krajnčič, 2005).
BESCHREIBUNG: Die Farbe der Blüten der Schneerose ändert sich von Schneeweiß (Beginn der Blütezeit) zu Rot oder Lila-grün (Fruchtreifung). An sonnigen Standorten ist die Farbe der Blüten ausgeprägter.
STANDORT: helle Wälder, Gebüsch, Weiden auf karbonathaltigem Boden
VERBREITUNG: Alpen- und Voralpenregion, Dinarisches Gebirge und vordinarische Region, von Tiefenebenen bis zum unteren Hochgebirgsgürtel.
NATURSCHUTZSTATUS: Die Schneerose ist nach der Bundesartenschutzverordnung besonders geschützt und nach der Roten Liste Deutschland als gefährdet (3) eingestuft. Gefährdungsfaktoren sind vor allem Ausgraben und Sammeln der Pflanze. In Österreich ist sie im Bereich der Westalpen und im Gebiet der böhmischen Masse gefährdet. In Oberösterreich gilt die Schneerose nach Oö. NSchG 2001 als teilweise geschützte Pflanze.
Auch in Slowenien gilt sie als geschützte Art – O° (Pflanzenarten, bei denen es nicht verboten ist, oberirdische Pflanzenteile außer Samen oder Früchten zu sammeln)
BLÜTEZEIT: von Januar bis Mai
LEBENSFORM & PFLANZENHÖHE: Hemikryptophyt (krautige ausdauernde Pflanze, in ungünstigen Perioden stirbt sie ab, die Sprossen befinden sich auf der Oberfläche des Bodens oder höchstens 5 cm über ihm, sie ist durch abgestorbene Pflanzenteile und Schnee geschützt); 15 –30 cm
ANZAHL DER GATTUNGSARTEN IN SLOWENIEN: 5
INTERESSANTES: Der Name der Gattung setzt sich aus griechischen Wörtern elein – Schaden und bora – Nahrung zusammen, dies weist auf die Giftigkeit der Pflanze hin. Die Pflanze beinhaltet die Toxine Protoanemonin und Ranunculin. (vgl. (Pintar & Seliškar, 2015)
Bei den alten Griechen hieß die Pflanze helléboros. Das lateinische Epitheton niger bezieht sich auf das schwarze Rhizom dieser Pflanzenart. Der Name Schwarze Nieswurz verweist sowohl auf das schwarze Rhizom als auch auf die Verwendung als Niespulver.
Der volkstümliche Name „Schneerose“ bezieht sich auf die extremfrühe Blütezeit, „Christrose“ hingegen auf die Tradition, sie so zu kultivieren, dass sich die Blüten zu Weihnachten entfalten, weswegen die Pflanze auch „Weihnachtsrose“ genannt wird. In Österreich nennt man die Schneerose auch „Schneebleamal“ (Schneeblume), „Märzenkaibl“ oder „Krätzenblum“. Andere regionale Bezeichnungen sind „Brandwurzel“, „Feuerwurzel“, „Frangenkraut“, „Gillwurz“, „Weihnachtsrose“, „Winterrose“.
Erica carnea L. – Schneeheide, auch Winterheide oder Frühlingsheidekraut
Familie der Ericaceae – Heidekrautgewächse, Europa, Slowenien, Frankreich, Italien, Zentraleuropa, Balkan. Süd-, Nordost-, West- und Ostteil des Amphibolit-Serpentinitischen Hügels. (vgl. Krajnčič, 2005)
BESCHREIBUNG: Es handelt sich um einen bis zu 25 cm hohen immergrünen Zwergstrauch. Er kann große Flächen abdecken, da er dicht verzweigt ist. Die jungen Zweige sind sehr flexibel, mit dem Altern werden sie holzig und färben sich dunkelbraun. Die Pflanze hat nadelförmige Blätter, die jeweils zu viert in Quirlen an den verholzten Stängeln sitzen und einen hellen, knorpeligen umgerollten Rand aufweisen. Im Winter wechseln sie von einer dunkelgrünen in eine schmutzig bräunliche Farbe. Die Blüten sind hell- bis dunkelrosa und befinden sich in einem vielblütigen, einseitswendigen, traubigen Blütenstand am oberen Ende der Triebe. Außerdem neigen sich alle Blüten in die gleiche Richtung. Bei den Früchten der Schneeheide handelt es sich um Köpfchen (Kapselfrüchte), die von einer trockenen Blütenkrone umgeben sind. (vgl. Drevesa in grmi, 2005)
STANDORT: auf karbonathaltigen, insbesondere dolomithaltigen Böden, Kiefernwälder und deren Ränder, felsiges Grasland
VERBREITUNG: Slowenien vom Flachland bis zum Hochgebirgsgürtel. Diese Art findet man nicht im Windischen Bühel (Slovenske gorice), dem Übermurgebiet (Prekmurje), der Dürren Mark (Suha krajina) und in Weißkrain (Bela krajina).
BLÜTEZEIT: von Februar bis Juli
LEBENSFORM & PFLANZENHÖHE: holzige Pflanze, Chamaephyt (die Sprossen befinden sich meist bis zu 10 cm über dem Boden, jedoch nicht höher als 50 cm, sie ist durch abgestorbene Pflanzenteile und Schnee geschützt. Es handelt sich meist um Pflanzen, die an extremen Standorten vorzufinden sind); 10-30 cm
ANZAHL DER GATTUNGSARTEN IN SLOWENIEN: 1
INTERESSANTES: Der generische Name leitet sich vom griechischen Wort ereike – zerschlagen, zermalmen ab. (1. Erklärung: weil die starken Wurzeln, die sich in der Felsspalte ausbreiten, den Stein zermalmen können; 2. Erklärung: die Überzeugung, dass die aus der Pflanze hergestellten Präparate Nierensteine zerschlagen können).
Für die Schneeheide gibt bzw. gab es auch weitere deutschsprachige Trivialnamen: Bröl (Graubünden im Unterengadin), Brüsch (St. Gallen bei Sargans), Brui (Graubünden bei Oberhalbstein), Bruuch (Graubünden) rote Grampen (Tirol), Haadach (Kärnten, Tirol), Riblehard (Allgäu), Sendach (Kärnten) und Senden (Tirol).
Die Pflanze beinhaltet Ursol- und Gentisinsäure sowie Glykosid Arbutin. Diese Stoffe verhindern die Produktion von Melanin in der Haut (vgl. Pintar & Seliškar, 2015).
Von den anderen Heidekräutern blüht keine so früh wie die Schneeheide. Sie blüht oftmals schon, bevor der Schnee wegschmilzt. (vgl. Drevesa in grmi, 2005)
Von allen Heidekrautgewächsen mag nur die Schneeheide Kalkstein, die anderen fühlen sich eher in sauren und humusreichen Böden wohl. (vgl. Simoni, 2003)
Neben Kalksteinböden kennen wir auch Granodiorit, der dem Boden saurere Eigenschaften verleiht. Oft sind diese Böden auch in Schottland zu finden:
à Sie entstehen auf Muttergrund, der kein Calcium enthält. Die Mehrheit der magmatischen Gesteine verfügt über diese Eigenschaften. Ein Beispiel hierfür im Botanischen Garten der Universität Maribor ist Granodiorit. Azidophile oder kalkmeidende Arten gedeihen auf solchen sauren Böden gut.
Einige Pflanzenarten, die im Steingarten des Botanischen Gartens der Universität Maribor auf Granodiorit wachsen ...
SLOWENISCHER NAME |
DEUTSCHER NAME |
GATTUNG |
ART |
KURZE BESCHREIBUNG |
BILD |
Jesenska vresa |
Besenheide |
Calluna |
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Rjasti sleč |
Rostblättrige Alpenrose |
Rhododendron |
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Volk |
Borstgras |
Nardus |
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Trebušasta zvončica |
Zwerg-Glockenblume |
Campanula |
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Vrtnarska heba |
Strauchveronika |
Hebe |
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Rušje / Planinski bor |
Bergkiefer |
Pinus |
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Buchananov šaš |
Fuchsrote Segge |
Carex |
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Jerebika |
Vogelbeere |
Sorbus |
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Planinski srobot |
Alpen-Waldrebe |
Clematis |
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Calluna ist eine Gattung aus der Familie der Heidekrautgewächse, der lediglich die Art Calluna vulgaris angehört (Besenheide, auch Heidekraut). Sie wächst auf sumpfigen und sandigen Böden in Europa und an den Küsten Nordamerikas. Die Besenheide ist ein 20–100 cm hoher Zwergstrauch, sie hat etwa 3 mm lange Nadelblätter, ihre Blüten stehen in einem dichten, traubigen, einseitigen Blütenstand, die Blütenkrone ist hellviolett oder weiß, tief, vierzählig und kürzer als der Blütenkelch. Es gibt zahlreiche Gartenformen. Die Besenheide ist eine gute Bienenweide. (vgl. Duden, 2002)
Rhododendron (Rhododendron) stammt aus der Familie der Heidekrautgewächse, zu der ca. 300 Arten zählen. In Europa kennen wir 6 Arten. Es handelt sich um einen immer- oder sommergrünen Strauch oder Baum. Er hat häufig ledrige Blätter und rote, violette, gelbe oder weiße Blüten in traubigen Blütenständen. In den Alpen wachsen die Bewimperte Alpenrose – Rhododendron hirsutum, die auf kalkhaltigem Boden gedeiht und mit langen Härchen bedeckte Blätter hat, sowie die Rostblättrige Alpenrose – Rhododendron ferrugineum, die auf Böden ohne Kalkstein gedeiht und ihre Blätter auf der Unterseite mit rostroten drüsenartigen Schuppen bedeckt sind. Viele fremde Arten werden als Zierpflanzen kultiviert (Duden, 2002).
ETYMOLOGIE: Das Wort Rhododendron stammt aus dem Griechischen und setzt sich aus rhódon 'Rose' und dendron 'Baum' zusammen.
Campanula (Glockenblumen) ist eine Gattung aus der Familie der Glockenblumengewächse, von der es etwa 300 Arten gibt, die in arktischen, gemäßigten und subtropischen Regionen der nördlichen Hemisphäre verbreitet sind. Meist handelt es sich um krautige ausdauernde Pflanzen, sie haben glocken- bzw. trichterförmige Blüten und wachsen in traubigen Blumenständen. In Slowenien wachsen 26 Arten.
Zwerg-Glockenblume – Campanula cochleariifolia ist bis zu 15 cm hoch, blüht hell blau oder weiß, in zwei bis sechstraubigen Blumenständen. Ihre Blätter sind lanzen- bis eierförmig.
Zois-Glockenblume – Campanula zoysii ist eine niedrige alpine Bodenpflanze, die in Felsrissen wächst und blau blüht. Sie gehört zu den älteren Endemiten. Zu finden ist sie im Alpengürtel, in den Julischen und Steiner bzw. Kamniker Alpen, den Karawanken und im Ternowaner Wald.
INTERESSANTES: Der Botaniker Karel Zois hat in den Bohinjer (Wocheiner) Alpen und auf Storžič eine neue Art gefunden und an den Botaniker F. K. Wulfen in Klagenfurt geschickt. Im Jahr 1788 beschrieb und benannte Wulfen sie nach dem Finder Zois – C. zoysii. (vgl. Duden, 2002)
Hebe (Veronica) ist eine Gattung, die zur Familie der Wegerichgewächse gehört und in welcher 140 Arten vorzufinden sind. Sie wächst in Australien und Neuseeland. Die Sträucher oder Bäume sind immergrün mit ledrigen Blättern und haben weiße oder rosa Blüten. Viele Arten werden als Ziersträucher für Kaltgewächshäuser kultiviert. (vgl. Duden, 2002)
INTERESSANTES: Hebe war früher eine Gattung und ist heute ein Teil der Gattung Ehrenpreis (Veronica). Heute tragen auch alle etwa 100 Arten den Namen Veronica, Hebe ist jetzt synonym. So ist der deutsche Name Neuseeländische Strauch-Veronika gerechtfertigt. Heben sind nach Hebe benannt, der griechischen Göttin der Jugend, Tochter von Zeus und Hera, die in Ilias, einem der ältesten schriftlich fixierten Werken, andere Götter mit Nektar bedient.
Pinus (Kiefern) ist meist strauchartig mit mehreren Unterarten in den Bergen. Kiefern wachsen von den Pyrenäen über die Alpen bis zum Balkan (im Mittelgebirge Zentraleuropas). Sie haben eine schwärzliche Rinde und dichte Nadelpaare. Die Zapfen sind fast sitzend und waagerecht oder schief wachsend. Sobald sie reif sind, glänzen sie. Wir kennen vier in verschiedenen Formen vorkommende Unterarten (vgl. Duden, 2002):
Carex (Seggen) ist eine Gattung, die zur Familie der Sauergrasgewächse gehört und der etwa 1100 Arten angehören, die auf der ganzen Welt wachsen. In Slowenien wachsen 84 Arten, die schwer voneinander zu unterscheiden sind. Meist handelt es sich um Dauerpflanzen mit dreikantigen Stielen. Die Blüten sind eingeschlechtig und sitzen in Ähren, die sich in Blütenständen vereinigen. Sie wachsen oft an Ufern, Sumpfgebieten und versauernden Wiesen. Die bekanntesten Arten sind (vgl. Duden, 2002):
Sand-Segge – Carex arenaria, hat starre und grobe Blätter und 6–16 Ähren, die in dichten, bis zu 6 cm langen ährenartigen Rispen liegen. In Slowenien ist sie nicht zu finden.
Wald-Segge – Carex sylvatica ist 30–60 cm hoch. Weibliche Ähren sind langstielig und hängend. Zu finden ist sie hauptsächlich in Laubwäldern.
ETYMOLOGIE: Der Gattungsname Carex ist eine lateinische Bezeichnung für Sauergräser mit schneidenden Blättern. Der Trivialname Seggen leitet sich vermutlich von einer rekonstruierten indogermanischen Wurzel *(s)ker- (schneiden) ab.
Sorbus (Vogelbeere, auch Eberesche oder Vogelbeerbaum) ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Mehlbeeren innerhalb der Familie der Rosengewächse (Rosaceae), von der es in der nördlichen gemäßigten Zone etwa 100 Arten gibt (acht Arten in Mitteleuropa). Dies sind Bäume oder Sträucher mit ungeteilten oder fiedrigen Blättern. Die Blüten sind klein und weiß. Die Früchte sind klein und ähneln Äpfeln mit roter, brauner, gelber, grüner oder weißer Farbe. Unter die Arten der Gattung Sorbus zählen die Vogelbeere, die Elsbeere und die Echte Mehlbeere. (vgl. Duden, 2002)
ETYMOLOGIE: Der Name Eberesche leitet sich vom spätmhd. eberboum und von Esche ab und rührt daher, dass die Blätter jenen der Eschen ähneln, obwohl keine nähere Verwandtschaft zwischen diesen Baumarten besteht.
Volksetymologische Umdeutung mit Aber im Sinne von ‚falsche, minderwertige Esche‘ (wie in „Aberglaube“ und „Aberwitz“) ist sprachlich und von der Sache her nicht zu vertreten. Es ist eher anzunehmen, dass sich der Name auf den Eber bezieht, da früher die Früchte zur Schweinemast verwendet wurden.
Die Eberesche – als verbreitete Baumart – hat in allen Zeiten dem Menschen ein beliebtes, wohlschmeckendes Nahrungsmittel und Heilmittel geboten. Aus diesem Grund sind viele regional sehr unterschiedliche Wortschöpfungen für diese Baumart entstanden. Das wären: Vogelbär, Blumenesche, Ebschbeere, Zwergesche, Eibschen, Quetsche(n), Queckbeere, Quitsbeere, Kronawetterbeere, Drosselbeere, Vogelbeere, Quitschbeere, Queckenboom.
INTERESSANTES: Bei einigen Völkern, die in Gebieten leben, in denen die Vogelbeere wächst, wird allgemein angenommen, dass die Vogelbeere ein heiliger Baum ist und daher das Verbot vorherrscht, das Vogelbeerenholz als Brennholz zu verwenden. Wenn im Ofen ein Scheit an Vogelbeerenholz brennen würde, würde jemand in der Familie erkranken und nicht gesund werden, bis die Asche des Vogelbeerholzes aus dem Ofen entfernt würde.
Clematis (Waldreben, auch Klematis) ist eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae), von der es etwa 300 Arten gibt, die auf der ganzen Welt verbreitet sind. Waldreben sind immergrüne oder laubabwerfende Klettersträucher, auch aufrechte Halbsträucher oder krautige ausdauernde Pflanzen. Die Blätter sind einfach, dreifach oder fiedrig und der Blattstiel umwickelt sich häufig. Sie blühen weiß oder violett. (Duden, 2002)
Calluna vulgaris (L.) Hull. – Besenheide
Ericaceae – Heidekrautgewächse, Europa, Slowenien, Nordtürkei, Marokko, Nordamerika.
BESCHREIBUNG: Die Besenheide (auch Heidekraut) ist ein immergrüner, 20–50 cm hoher Strauch. Sie ist selten als ein einzelner Strauch anzutreffen, da sie normalerweise größere Flächen bedeckt. Die Triebe wachsen stark auseinander und können aufrecht oder niederliegend sein. Die Pflanze hat zierliche schuppige Blätter, die wie Dachziegel auf dem Zweigchen liegen und in vier Ordnungen aufgestellt sind. Die traubigen Blumenstände haben rosafarbene, selten weißliche Blüten. Die Früchte der Besenheide sind nur wenige Millimeter große, mehrsamige kugelförmige Köpfchen. (vgl. Drevesa in grmi, 2005)
STANDORT: angesäuerter Boden, Wälder, Heiden, Moore, Grasflure
VERBREITUNG: Slowenien, von der Tiefebene bis zum unteren Hochgebirgsgürtel
BLÜTEZEIT: von August bis September
LEBENSFORM & PFLANZENHÖHE: holzige ausdauernde Pflanze, Nanophanerophyt; 20–50 cm
ANZAHL DER GATTUNGSARTEN IN SLOWENIEN: 1
INTERESSANTES: Linne hat die Art in die Gattung Heidekräuter (Erica) eingeordnet. Diese Gattung wurde im Jahr 1802 von Richard Salisbury beschrieben, die Grundform des Namens ist das griechische Wort kallynein – verschönern, reinigen; da die Pflanzen manchmal dazu verwendet wurden, Besen herzustellen. In die neu beschriebene Gattung (Calluna) hat sie der englische Arzt und Botaniker John M. D. Hull im Jahr 1808 (1761–1843) verlegt.
Die Pflanze beinhaltet Tannine, glykosidisches Arbutin und Fumarsäure (vgl. Pintar & Seliškar, 2015).
Da in den vergangenen Jahrhunderten Wälder ausgeholzt und Schafweiden ausgeweitet wurden, hat sich die Besenheide über einen großen Teil von Mitteleuropa ausgebreitet. Sie kann auch unter sehr ungünstigen Bedingungen gedeihen, ansonsten benötigt sie viel Licht. Die abgefallenen Nadeln säuern den Boden an und verschlechtern ihn damit. Da die Pflanze große Mengen an Nektar beinhaltet, lockt sie außerdem Bienen an. (vgl. Stichmann-Marny, 2009)
Rhododendron ferrugineum L. – Rostblättrige Alpenrose
Ericaceae – Heidekrautgewächse, Mitteleuropa, Slowenien, Kroatien, Alpen, Spanien, Frankreich, Italien.
BESCHREIBUNG: Die Rostblättrige Alpenrose wächst 30–150 cm hoch. Ihre Blätter sind immergrün, hart und oval-lanzenartig. Oben glitzert die Blattoberfläche und ist dunkelgrün, unten hingegen ist sie zuerst mit gelblich grünen Drüsenschuppen bewachsen, die später rostbraun werden (daher der Name Rostblättrige Alpenrose). Die Blattränder zeigen nach unten. Sie blüht in dunkelroten Farben. Die Blüten können sich selbst oder durch Hummeln bestäubt werden. Der Fruchtknoten ist oberständig und in ihm entwickeln sich leichte, kleine Samen.
STANDORT: subalpine Sträucher, Kiefernwälder (Zwergkieferholz); sie gedeiht nur im feuchten Klima, auf nicht-kalkhaltigen Böden; in einer Höhe von 1500–2700 m.
VERBREITUNG: Alpen, Jura, Pyrenäen. In Slowenien wächst sie in den Julischen Alpen, den Karawanken und auf dem Pohorje. (vgl. Seidel, 2005)
BLÜTEZEIT: von Mai bis August
INTERESSANTES: Den Winter kann die Pflanze nur unter einer dicken Schneedecke überleben, sonst erfriert sie. Jeder Teil der Pflanze ist giftig, auch die Blüten und der Nektar. (vgl. Stichmann-Marny, 2009)
In der Heilkunde werden die Blätter als Mittel gegen rheumatische Probleme und Nierensteine verwendet, sowie um die Schweißabsonderung und eine mühelosere Ausscheidung von Urin zu fördern. Da die Pflanze so giftig ist, sollte sie nicht in der Hausmedizin verwendet werden (Golner, S. 130).
Nardus stricta L. – Borstgras, auch Hirschhaar oder Bürstling
Azidophile Pflanze aus der Familie Poaceae – Gräser (Süßgräser). Europa, Slowenien, Türkei, Kaukasus, Marokko, Ost-Sibirien, Nordamerika, Grönland, Tasmanien, Neuseeland.
BESCHREIBUNG: Das Borstgras ist eine Dauerpflanze, 10–30 cm hoch. Seine Blätter sind graugrün und starr-borstig, daher auch der wissenschaftliche Name dieser Art (strictus = Starr). Die Pflanze wächst aus einem Büschel getrockneter letztjähriger Blätter und neuer Blattvolven. Sie blüht von Mai bis Juni.
VERBREITUNG: Verbreitet ist sie auf sauren Böden, hauptsächlich auf kargen Wiesen und nicht-gedüngtem Weideland.
INTERESSANTES: Dem Borstengras schaden Weidengänge, Bewanderungen oder langanhaltende Schneedecken nicht, sondern nutzen ihm eher, weil dadurch die konkurrierenden Pflanzen zerstört werden. Die Pflanze meidet gedüngte und kalkhaltige Standorte. Weil das Borstengras sehnige Blätter hat, wird es von Tieren nicht verzehrt, manchmal reißen es Kühe zwar aus, aber lassen es auf dem Boden liegen. (vgl. Stichmann-Marny, 2009)
Neben Kalkstein und Granodiorit verzieren den Steingarten auch interessante Serpentinit-Gesteine.
Serpentinit, der auch kein Kalzium enthält und den metamorphen Gesteinen zugeordnet wird.
Einige Pflanzenarten, die im Steingarten des Botanischen Gartens der Universität Maribor auf Serpentinit wachsen …
SLOWENISCHER NAME |
DEUTSCHER NAME |
GATTUNG |
ART |
KURZE BESCHREIBUNG |
BILD |
Serpentinski netresk |
Serpentin-Hauswurz |
Sempervivum |
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Evropska forsitija |
Europäische Forsythie |
Forsythia |
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Kijastolistni sršaj |
Serpentin-Streifenfarn |
Asplenium |
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Nepravi sršaj |
Braungrüner Streifenfarn |
Asplenium |
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Materina dušica |
Frühblühender Thymian |
Thymus |
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Asplenium (Streifenfarne) ist eine Gattung, die auf der ganzen Welt verbreitet ist. Sie umfasst etwa 700, zum Teil auch epiphytische Arten und wird in die Familie der Streifenfarngewächse eingeordnet. Sie hat einfache, fiedrige oder fiederförmig zerteilte, gabelig sehnige Blätter. Viele Arten werden als Zierpflanzen kultiviert. In Slowenien wachsen elf Arten, darunter:
Braunstieliger Streifenfarn (Asplenium trichomanes), mit schwarzbraunen Blattstielen.
Grünstieliger Streifenfarn (Asplenium viride), mit grünen Blattstielen, auf Kalksteinfelsen in den Alpen zu finden.
Nestfarn (Asplenium nidus) findet man auf Bäumen in den Tropen. Die Pflanze hat trichterförmig angeordnete, große, lanzenförmige, pergamentartige Blätter. (vgl. Duden, 2002)
Serpentinit ist nach dem Mineral Serpentin benannt, dessen Name aus dem lateinischen Wort „Serpentinus“ entstammt und Schlange bedeutet. Er gilt auch als Schutzstein, der vor Schlangenbissen und gleichzeitig vor jeglichen Vergiftungen schützt.
Granodiorit und Serpentinit sind im Steingarten voneinander getrennt angehäuft, weil mit dem Serpentinithaufen spezielle Anpassungen präsentiert werden sollen, welche die Pflanzen dort entwickelt haben. Solche Pflanzen werden Serpentinophyten genannt.
Serpentinophyten sind häufig kleinwüchsig mit kleinen und verdickten Blättern, auch eine rote Färbung der Blätter kommt vor. Hier einige typische Beispiele: Serpentin-Hauswurz, verschiedene Streifenfarne (erinnern an Farn), Europäische Forsythie.
Welche Anpassungen (Serpentinomorphosen) wurden von Pflanzen entwickelt?
Forsythien als Zierpflanze, die viele Menschen zu Hause haben, stammen von wilden Verwandten, wie bspw. dieser hier im Steingarten ab. Diese wilden Verwandten wachsen in der Natur im Gebirge an der Grenze zwischen Montenegro und Mazedonien.
Neben den anderen interessanten Gesteinen befindet sich in der Mitte des Steingartens ein Habitat, das charakteristisch für Karstfelder ist.
Einige Pflanzenarten, die im Steingarten des Botanischen Gartens UM im Karstfeld Habitat wachsen …
SLOWENISCHER NAME |
DEUTSCHER NAME |
GATTUNG |
ART |
KURZE BESCHREIBUNG |
BILD |
Francoski (galski) šipek |
Essig-Rose |
Rosa |
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Vodna perunika |
Sumpf-Schwertlilie |
Iris |
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Nemška perunika |
Deutsche Schwertlilie |
Iris |
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Jesenski podlesek |
Herbstzeitlose |
Colchicum |
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Navadni kosmatinec |
Schwarze Kuhschelle |
Pulsatilla |
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Colchicum (Zeitlosen) ist eine Gattung innerhalb der Familie der Zeitlosengewächse (Colchicaceae), die etwa 60 Arten umfasst. Die Arten sind von Europa bis Zentralasien und Nordafrika verbreitet. Zeitlosen sind giftige Knollengewächse. Sie haben einzelne, violette, rote oder weiße (nur bei einer Art gelbe) Blüten, die sich auf einem sehr kurzen Stängel befinden. Wenn die Pflanze verblüht, kommen Blätter zum Vorschein, die gefingert, mit fiederspaltigen bis fiederschnittigen Fiederblättchen sind. Viele Arten werden als Zierpflanzen gezüchtet. Die Zeitlose ist die einzige heimische Art.
Herbstzeitlose oder Herbst-Zeitlose (Colchicum autumnale) wächst auf feuchten Wiesen und sumpfigen Talwiesen (Auen) in Süd-, Zentral- und Westeuropa. Es handelt sich um eine mehrjährige Pflanze. Sie hat eine schuppige zwiebelartige Knolle, die Blätter sind breit lanzenartig, spitz, sie tauchen im nächsten Frühling auf, genau wie die drei-klappigen Köpfchen. Die Blüten ähneln denen des Safrans und sind hellviolett. Sie blüht im Herbst. Sie enthält ein sehr giftiges Alkaloid Colchicin. (vgl. Duden, 2002)
SYNONYME: Synonyme für Colchicum autumnale L. sind Colchicum commune Neck. und Colchicum crociflorum Sims. Der wissenschaftliche Gattungsname Colchicum leitet sich hingegen von einer Landschaft am Schwarzen Meer ab, der Kolchis im heutigen Georgien. Dort soll auch die Heimat der sagenhaften Medea sein, ihres Zeichens Giftmischerin und Zauberin.
Rosa gallica L.– Essig-Rose
Rosaceae – Rosengewächse
BESCHREIBUNG: Essig-Rose, auch Gallica-Rose ist eine wichtige Ursprungspflanze der heutigen Rosen (vgl. Duden, 2002). Aufgrund ihrer unterirdischen Ausläufer, die neue Stängel treiben, wuchert sie in kleineren Gruppen. Die Ästchen sind mit vier Typen von Stacheln bewachsen: starken rückgebogenen, pfriemförmigen, geraden und drüsigen. Sie hat fiederförmig zerteilte Blätter, die auf der Unterseite graugrün und haarig sind. Die Blüten sind 5-7 cm groß, einzeln, stark duftend und haben eine rote oder dunkelviolette Farbe.
STANDORT: Waldränder, Weiden auf mäßig trockenen Böden, entlang von Wegen
VERBREITUNG: Slowenien, vom Flachland bis zum unteren Mittelgebirgsgürtel (sehr selten in den Alpen)
BLÜTEZEIT: von Juni bis Juli
LEBENSFORM & PFLANZENHÖHE: holzige Pflanze, Phanerophyt (holzige Pflanze, die Knospen befinden sich mindestens 20 cm über dem Boden, geschützt sind sie durch Schuppenblätter); 20–100 cm
ANZAHL DER GATTUNGSARTEN IN SLOWENIEN: 22
INTERESSANTES: Linne beschrieb die Art anhand eines Exemplars, das er aus Frankreich erhielt, und nannte es daher nach dem ehemaligen Gallien. Im antiken Rom wurde die Pflanze zur Herstellung von Parfüm, Rosenessig und zur Dekoration verwendet. Viele Zierrosen wurden aus der Essig-Rose aufgezogen. (vgl. Pintar & Seliškar, 2015)
Iris pseudoacorus L. – Sumpf-Schwertlilie (auch Gelbe Schwertlilie oder Wasser-Schwertlilie)
Gehört zu der Familie der Schwertliliengewächse. Europa, Slowenien, Westasien und Nordafrika. Präparate aus dem Wurzelstock werden bei Erkältungen und bei Problemen mit der Leber und dem Magen-Darm-Trakt verwendet.
BESCHREIBUNG: Schwertlilien sind 50 bis 120 cm hoch. Jede ihrer Blüten besteht aus drei funktionalen Einheiten. Die ganze Blüte der Schwertlilie wird Meranthium genannt (echte einzelne Blüte = Euanthium; Scheinblüte, die in Wirklichkeit ein Blütenstand ist = Pseudanthium). Die Blüten der Wasserlilie sind glänzend gelb und am unteren Rand der äußeren Blütenhülle sind braune Adern zu erkennen. Die Blätter sind bis zu 1 m lang, 1–3 cm breit und säbelförmig. Der Stängel ist rund bis elliptisch förmig, mit 1 bis 5 Blüten an jedem Stängel. Die Frucht ist ein Köpfchen. (vgl. Seidel, 2005)
STANDORT: an Ufern von Teichen und langsam fließenden Gewässern, Schilfen, Sümpfen und Wassergräben
VERBREITUNG: Slowenien, vom flachen bis zum unteren Mittelgebirgsgürtel
BLÜTEZEIT: von Mai bis Juni
LEBENSFORM & PFLANZENHÖHE: krautige ausdauernde Pflanze, Geophyt (krautige ausdauernde Pflanzen verbringen ungünstige Perioden als Wurzelstock, Zwiebel, Knolle, überirdische Teile sterben ab); 50–100 cm
ANZAHL DER GATTUNGSARTEN IN SLOWENIEN: 7 (vgl. Pintar & Seliškar, 2015)
INTERESSANTES: Den Gattungsnamen haben Schwertlilien von der griechischen Göttin Iris, der Personifikation des Regenbogens, Wasserlilien haben ihr Epitheton pseudacorus aufgrund ihrer Blätter, die dem Kalmus ähneln (Lateinisch pseudacorus = unechter Kalmus).
Den Nektar können aus drei tiefen Röhrchen, die aus ausgeweiteten und den Blütenblättern ähnlichen Fruchtblätternarben bzw. -stigmata, zusammen mit drei Blütenhüllblättern bestehen, lediglich Schmetterlinge, Hummeln und andere Insekten mit langen Rüsseln saugen (vgl. Stichmann-Marny, 2009).
Die Wasserlilie ist eine Indikatorpflanze für nasse Böden. Die Blüten sind dem Ausweiten und Schwimmen angepasst. Die Samen sprießen nur im Licht. Blätter und Wurzelstöcke enthalten Gifte, die gefährlich für Nutztiere sind. (Seidel, 2005)
Iris germanica L. – Deutsche Schwertlilie (auch Ritter-Schwertlilie, Blaue Schwertlilie und Echte Schwertlilie)
Gehört zu der Familie der Schwertliliengewächse. Anzufinden im östlichen Mittelmeerraum. Präparate aus dem Wurzelstock werden bei Erkältungen und bei Problemen mit der Leber und dem Magen-Darm-Trakt verwendet. (vgl. Krajnčič, 2005)
BESCHREIBUNG: Die Deutsche Schwertlilie ist eine 25–80 cm hohe ausdauernde Pflanze.
Ihre Blätter sind 20–70 cm lang. Die Blätter wachsen spiralig/schraubig am Stängel, sind breit schwertartig und zugespitzt. Die Laubblätter sind zweizeilig reitend. Die Hochblätter sind am Rand trockenhäutig. Sie blüht von Mai bis Juli. Die Blüten kommen vereinzelt oder auch gruppiert vor, oben sind sie von einem trockenhäutigen Hochblatt umgeben (Liesch). Die Blüten sind dunkelviolett, mit dunklen Adern und gelblich-bärtigen Härchen, im Inneren ist die Blüte hell violett-blau. Die Staubbeutel sind gleich lang wie die Staubfäden, der Fruchtknoten ist unterwüchsig. Die Früchte sind drei-fächrige Köpfchen.
STANDORT: Mittelgebirgsstufe [submontan, Schattlagen – 600/700 m] (gezogen und verwildert) auf Felsen und Gemäuern, Steinhängen, Moränen, Deponien und auf Rebflächen, hauptsächlich auf warmen und kalkhaltigen Böden (vgl. Godet, 1999).
Colchicum autumnale L. – Herbstzeitlose oder Herbst-Zeitlose
Gehört zu der Familie der Liliengewächse. Slowenien, Europa (vgl. Krajnčič, 2005)
BESCHREIBUNG: Aus der Knolle, die fleischig und mit trockenen braunen Blättern der Volva ummantelt ist, entfalten sich im Herbst ein oder mehrere hellrosa oder violette Blüten. Der Fruchtknoten versteckt sich bis zum Frühling in der Knolle, bis dann die Blätter und Samenköpfchen sprießen, die alle Reservestoffe der Knolle verbrauchen, bis diese zerfällt. Gleichzeitig beginnt in der Blattachsel des ersten Blattes eine neue Knolle zu wachsen, die bis zum Herbst 7cm in die Länge wächst. Die Blätter sind bis zu 40 cm lang, das Köpfchen ist aufgeblasen und bis zu 6 cm lang. Die Samen sind dunkelbraun und haben ein fleischiges weißes Anhängsel, das Ameisen anzieht, und diese verbreiten die Samen.
STANDORT: frischer bis feuchter nährstoffreicher Boden, Wiesen, Ufer, helle Wälder
VERBREITUNG: Slowenien, vom Flachland bis zum unteren Mittelgebirgsgürtel
BLÜTEZEIT: September, ausnahmsweise im Frühjahr
LEBENSFORM & PFLANZENHÖHE: krautige ausdauernde Pflanze, Geophyt (krautige ausdauernde Pflanzen verbringen ungünstige Perioden als Wurzelstock, Zwiebel, Knolle, überirdische Teile sterben ab); 5–30 cm,
ANZAHL DER GATTUNGSARTEN IN SLOWENIEN: 2
INTERESSANTES: Zeitlose war schon im antiken Griechenland als Kolchikon bekannt. Der botanische Gattungsname Colchicum ist von der antiken Kolchis, einem Gebiet an der Ostküste des Schwarzen Meeres abgeleitet. Dort war die Pflanze häufig vorzufinden, worauf bereits Dioskurides aufmerksam machte. Den heutigen lateinischen Namen der Gattung hat jedoch wahrscheinlich Joseph Pitton de Tournefort als erster vermerkt, wie bereits 1753 von Linne erfasst wurde. Die Pflanze ist sehr giftig, da sie Alkaloide, größtenteils Colchicin enthält. Wenn man etwa 50 g frische Blätter zu sich nimmt, ist das schon eine tödliche Dosis. Obwohl die Blätter keinen Geruch nach Knoblauch haben, werden sie beim Pflücken am häufigsten mit Bärlauchblättern verwechselt. (vgl. Pintar & Seliškar, 2015)
Die heilenden Teile der Pflanze sind die Knolle und die reifen Früchte. Aufgrund ihrer Giftigkeit wird sie nur als Rohstoff in der pharmazeutischen Industrie verwendet. Colchicin gehört zu den Medikamenten mit starker Wirkung und wird gegen Gicht, zur Linderung von rheumatischen Schmerzen und Asthma eingesetzt. Es kommt auch bei bestimmten Arten von Krebs zur Anwendung, bspw. bei Leukämie, Hautkrebs, etc. (vgl. Golner, S. 45).
Karstfeld (dt. auch Polje)
Das Karstfeld ist ein Karstphänomen, das auf Kalkstein entsteht. Aus Kalkstein bestehen bspw. unsere Alpen und mehr als ein Drittel der Oberfläche Sloweniens, hauptsächlich der zentrale, südliche und westliche Teil.
Auch Boč (Wotsch) und Donačka gora sind überwiegend kalksteinhaltig, da sie geologisch und geographisch zum östlichsten Teil der Karawanken gehören und diese größtenteils aus Kalkstein bestehen.
à Deshalb befindet sich die Große Kuhschelle, die charakteristisch für Boč ist, im Steingarten auf dem Haufen aus Kalkstein. Solche Pflanzen wachsen auch in den Gebirgen der Schweiz, Deutschlands und Österreichs. In Slowenien wächst die Große Kuhschelle lediglich auf Boč und gehört zu den geschützten Arten.
à Die Große Kuhschelle wird in die Gattung der Kuhschellen, auch Küchenschellen eingeordnet, die sehr beliebte Zierpflanzen sind. Sie können lila oder weiß blühen. Weil Slowenien ziemlich kalkhaltig ist, gibt es im Land auch viele bunte Wiesen, dort blühen auch Pfingstrosen und Schwertlilien, die in Großbritannien lediglich in Gärten und nicht mehr in der Natur aufzufinden sind.
Slowenien ist pflanzenmäßig immer noch ein sehr vielfältiges Land. So findet man hier bspw. die auf Kalkstein wachsende Bewimperte Alpenrose, sowie Rhododendren, bei denen es sich um azidophile oder sauerliebende Pflanzen handelt.
Auf Pohorje findet man die Rostblättrige Alpenrose
à Dort ist die Pflanzenvielfalt zwar geringer, dafür gibt es mehrere Besonderheiten. Für Pohorje sind Süßgräser charakteristisch. Dies sind Pflanzengesellschaften, die man Borstgräser nennt. Dieses Gras ist ein wahrer Landschaftsarchitekt von Pohorje, da es auf der Weide verweilt, weil die Tiere es nicht mögen.
Natura 2000 und die Pflanzenwelt von Pohorje
Borstgräser bzw. Süßgräser werden auch Hirschhaar oder Bürstling genannt.
Die Besenheide ist auch eine typische acidophile Art auf dem Mittelgebirge Pohorje, während man in den Alpen die Schneeheide finden kann.
Heiden wachsen auch in England und Schottland in ununterbrochenen Teppichen. Sie bilden Heideland, das in der Blütezeit sehr malerisch ist.
Schnee- und Besenheiden sind beliebte Zierpflanzen. Neben ihnen finden sich im Steingarten viele andere kletternde, Zwerg- und Bedeckungspflanzen. Mit ihnen kann man Gärten, Gräber und öffentliche Flächen gestalten, die schwieriger instand zu halten sind.
Waldreben und Vogelbeeren gehören zu den universellen Arten, die gegenüber dem pH-Wert des Bodens nicht empfindlich sind, sie werden als indifferent bezeichnet. Sie gedeihen sowohl auf sauren als auch auf basischen Böden.
Zwerg- oder Bergkiefer, die in allen Teilen des Steingartens zu finden ist, ist eine Art von Kiefer, die man in der Natur überall findet, unabhängig vom Boden, auch in großen Höhen, sogar über der Waldgrenze.
Sammlungen von mehreren Nadelbäumen nennt man auch PINETUM. Dieses befindet sich ein Stückchen vom Steingarten des Botanischen Gartens der Universität Maribor entfernt.